Praxisseminar Kormoranjagd 2024

Am Samstag, den 19. Oktober 2024, fand im Fischereiheim der Riedheimer Hechte ein Praxisseminar zur Kormoranvergrämung statt. Von 9 bis 13 Uhr bot der erfahrene Jäger und Referent Martin Goller wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Methoden der Kormoranjagd. An der Veranstaltung nahmen 20 Teilnehmer teil, die von lokalen Fischereivereinen direkt eingeladen wurden. Das Seminar wurde von diesen Vereinen finanziert, da der Schutz der Fischbestände für sie von hoher Bedeutung ist.

Hintergrund und Bedeutung der Kormoranvergrämung

Martin Goller, der selbst jedes Jahr über 200 Kormorane in verschiedenen Revieren schießt, erkannte schon früh, dass der Kormoran eine erhebliche Bedrohung für die lokalen Fischbestände darstellt. „Viele negative Einflüsse tragen zum Rückgang der Fischbestände bei, aber der Kormoran ist der einzige Faktor, den Jäger direkt beeinflussen können“, erklärte Goller in seinem Vortrag. Besonders betroffen sind vor allem schützenswerte Fischarten wie Bachforellen, Äschen, Nasen oder auch Groppen.

Da anfänglich nur wenige Jäger von der Notwendigkeit der Kormoranvergrämung überzeugt waren, entschied sich Goller, das „Grüne Abitur“ zu machen, um seine Kompetenz in der Jagd auf Federwild, insbesondere auf Kormorane, zu vertiefen. Heute bietet er zahlreiche jagdliche Kursformate an, die auf seinem umfangreichen Erfahrungsschatz basieren.

Inhalte des Seminars

Das Praxisseminar umfasste eine Vielzahl von Themen, die für eine effektive Kormoranvergrämung essenziell sind.Vor allem der interaktive Aufbau mit der Einbeziehung der anwesenden Jäger war sehr gut geeignet, um direkt auf die individuellen Probleme in den verschiedenen Bereichen einzugehen.

Im rechtlichen Teil des Seminars wurden die Kormoranverordnungen und deren Fallstricke besprochen, sowie die Gebiete definiert, in denen die Jagd erlaubt ist. Besonders die rechtlichen Rahmenbedingungen sind komplex und erfordern ein tiefes Verständnis, um regelkonform agieren zu können.

Verschiedene Jagdtaktiken für die Jagd am Schlafbaum, Futterplatz oder beim Flug zwischen diesen Orten wurden ausführlich erklärt. Die Jagd am Teich und die Jagd an offenen Gewässern wie Seen oder Flüssen wurden ebenso mit ihren Einzelheiten spezifiziert. Goller zeigte den Aufbau verschiedener Tarnstände und erläuterte, wie Lockvögel (Decoys) eingesetzt werden, um Kormorane anzulocken. Zudem erklärte er, wie die Nachsuche nach einem erfolgreichen Schuss ablaufen sollte.

Goller erläuterte außerdem die Wichtigkeit der richtigen Tarnung bei der Jagd. Dabei stellte er unterschiedliche Tarnkleidungen und Tarnstände vor, die für den erfolgreichen Jagdeinsatz entscheidend sind. Die allgemeine Ausrüstung wie Waffen, Munition und Zubehör, darunter Rucksäcke, Eimer und Wathosen, wurden ebenfalls ausführlich thematisiert.

In der praktischen Schulung wurden dann direkt an der Biber die Ausbringung von Decoys sowohl im Wasser als auch in den Bäumen erklärt und gezeigt.

Ein Fazit des Seminars

Michael Vormittag, der 2. Vorsitzende des Fischereivereins Günzburg, der selbst an den Gewässern des Angelvereins auf Kormoran waidwerkt, hat das Seminar organisiert und zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ablauf und dem umfangreichen Wissen von Martin Goller, welches dieser sehr gut transferieren konnte. „Ich waidwerke gerne mit dem Lockbild auf den Kormoran und wollte hier eine Schulung organisieren. Mir war es trotzdem wichtig, mein Wissen und Können zu erweitern und hier vor allem auch andere Jäger profitieren zu lassen. Deshalb war es für uns als Vorstandschaft des Fischereivereins Günzburg wichtig, dass die Jäger keine Kosten am Seminar haben. Mit den oben genannten Vereinen konnte ich weitere Sponsoren gewinnen und so das Seminar kostenlos für die Jäger an unseren Gewässern anbieten. Ein besonderer Dank gilt Herrn Hans Jürgen-Richter und den Riedheimer Hechten, welche zusätzlich auch die Veranstaltungslocation bereitgestellt haben“, so Vormittag. „Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Es ist wichtig, dass wir Jäger mit diesem Praxiswissen ausstatten, um unsere Gewässer und Fischbestände zu schützen“, ergänzte Vormittag. Die anwesenden Jäger zeigten sich ebenfalls begeistert von den praxisnahen und detaillierten Anleitungen des Referenten und können jedem interessierten Jäger nahelegen, ein Seminar bei Martin Goller über teamtalk.at zu buchen!

Das Seminar war ein wichtiger Schritt, um die Kormoranvergrämung in der Region Schwaben zu intensivieren und den bedrohlichen Rückgang der Fischbestände effektiv zu bekämpfen. Mit Veranstaltungen wie dieser sollen künftig noch mehr Jäger für die Jagd auf Kormorane gewonnen und sensibilisiert werden.

Ausblick

Der Schutz der Fischbestände bleibt ein dringendes Thema, das nicht nur die Jäger, sondern auch die Fischereivereine stark betrifft. Durch solche praxisorientierten Schulungen soll die Zusammenarbeit zwischen Fischern und Jägern weiter gestärkt werden. Die Beteiligten hoffen, dass der Kampf gegen die Überpopulation des Kormorans langfristig erfolgreich sein wird.

Sollten Sie als Jäger in der Region Günzburg/Schwaben Interesse an einer Kormoran-Lockjagd in Ihrem Revier haben, können Sie gerne Michael Vormittag per Mail an kormoranjagd@vormi.de kontaktieren oder per WhatsApp und telefonisch unter 0152/03817420 erreichen.