Aktionsprogramm Ambrosiabekämpfung in Bayern

Die Ambrosia – Ambrosia artemisiifolia, auch Beifußblättriges Traubenkraut, Beifuß-Ambrosie, Aufrechtes Traubenkraut, Aufrechte Ambrosie sowie Hohe Ambrosie genannt, ist eine einjährige, leicht verwilderte Ruderalpflanze, die aus Nordamerika stammt und bereits im 19. Jahrhundert mit Getreide und ggf. auch Klee, nach Europa eingeschleppt wurde. 

Die Beifuß-Ambrosie kann bei Menschen durch ihre Pollen schwere Allergien auslösen. Die allergische Wirkung der Pollen ist wesentlich stärker als z. B. bei Gräsern. Bereits eine sehr geringe Anzahl von einzelnen Pollen in der Luft kann zu allergischen Reaktionen bei empfindlichen Personen führen. Auch durch den Kontakt mit der Pflanze selbst kann es wohl zu Hautreaktionen kommen. Da die Pflanze später als alle
heimischen Arten blüht, wird die Leidenszeit der Allergiker um mehrere Wochen
im Jahr bis in den Spätherbst verlängert.

Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit ruft deshalb bereits seit 2007 zu einem konzertierten Aktionsprogramm zu Bekämpfung der Beifuß-Ambrosie auf, um die weitere Ausbreitung zu unterbinden. Nähere Informationen hierzu können über das Internet unter www.stmug.bayern.de und dem Stichwort: Aktionsprogramm
„Ambrosiabekämpfung“ in Bayern abgerufen werden.

 Die Ambrosia kommt vor allem in Süd- und Osteuropa, vor allem in Ungarn und Kroatien sowie in Italien, Österreich der Schweiz und in Frankreich bereits in größeren Beständen vor. In Deutschland und Bayern trat die Pflanze bisher vereinzelt auf, jedoch ist seit Anfang der 90er Jahre eine zunehmende Ausbreitung zu beobachten. Größere Bestände mit über 100 Pflanzen sind u. a. auch in Bayern und Baden-Württemberg bekannt.

Die Beifuß-Ambrosie wächst vorzugsweise auf offenen Bodenflächen, z.B. an Straßenrän-dern, Baustellen, Lagerplätzen und Schutthalden. Häufiger ist sie auch im Umfeld von Vogelfutterplätzen sowie Ölmühlen zu finden.

 Im Landkreis Günzburg wurden glücklicherweise bisher nur einzelne Vorkommen von weni-gen Einzelpflanzen im Bereich von Vogelfütterungen in Hausgärten gefunden, die vollständig beseitigt werden konnten.

In diesem Jahr wurde jedoch ein größerer Bestand von über 100 Pflanzen in einem Wild-cker in einem Nachbarlandkreis entdeckt. Es handelte sich um eine Ansaat entlang eines Waldrandes. Die Beifuß-Ambrosie breitete sich dort bereits in die angrenzende Wiesen und vor allem Ackerfläche aus.

Die untere Naturschutzbehörde bittet deshalb bei der Ansaat von Wildäckern und derglei-chen auf hochwertiges Saatgut zu achten – AMBROSIA-FREI. Des weiteren sollten bestehende Wildäcker und Ansaaten auf ein mögliches Vorkommen von Beifuß-Ambrosie kontrolliert werden.

Wir bitten ggf. entsprechende Funde an die untere Naturschutzbehörde (08221/95-307 od. 343) oder die Kreisgartenfachberatung beim Landratsamt Günzburg (08221/95-753) zu melden.